Die Gründung

In Rekordzeit von nur vier Wochen wurde am 20. April 2009 die beroma-Genossenschaft gegründet.

Durch die Insolvenz des vorigen Trägers, zu der der beroma-Laden gehörte, drohte die Nahversorgung für die Hasseldelle zusammen zu brechen. Der Bürgerverein WIR in der Hasseldelle e.V., der seit über 20 Jahren auf der Hasseldelle nicht nur integrativ tätig ist, nahm sich der Sache an. Ziel war es, den Laden zu erhalten, ohne den Verein zu gefährden, sollte das neue Geschäftsmodell „beroma“ nicht funktionieren.

Nach vielen Gesprächen und Beratungen wurde beschlossen, eine Genossenschaft zu gründen. Das Gründungskapital sollte in erster Linie von den Bürgern der Hasseldelle in Form von Anteilen zusammenkommen. Eine Informationsveranstaltung sowie die kurz darauf folgende Gründungsversammlung wurde auch Dank der tollen Unterstützung durch die Presse sowie des Senders Radio RSG und dem WDR-Studio Wuppertal ein voller Erfolg. Nicht nur die betroffenen Nachbarn, die von der Insolvenz hart getroffen wären, zeichneten Anteile. Viele begeisterte Bürger schrieben sich ein, um den genossenschaftlichen Gedanken neu zu beleben. Politiker, Firmen und Institutionen beteiligten sich ebenfalls, so dass, auch durch die großzügige Spende der Stadtsparkasse Solingen, das Gründungskapital schnell zusammen kam und die Genossenschaft den Laden vom Insolvenzverwalter übernehmen konnte.

Die Aufgaben der Genossenschaft

Bei der Gründung der Genossenschaft stand die Frage im Vordergrund, wie berufliche Weiterbildung und Nahversorgung, zur Verbesserung des Wohnumfeldes beitragen können. Die berufliche Weiterbildung und die Qualifizierung von Personen, die im allgemeinen Arbeitsmarkt benachteiligt sind, ist ein vorrangiges Ziel und in der Satzung festgelegt. Diese Menschen werden so gefördert, dass sie später dem ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen können und sich Ihre Aussicht auf Integration erhöht. Für die Kunden von beroma bedeutet das, Verständnis aufzubringen, denn diese Personen sind noch keine Fachkräfte!

Die Nahversorgung ist für das Quartier Hasseldelle besonders wichtig, vor allem vor dem Hintergrund, dass es im näheren Umkreis keine weiteren Einkaufsmöglichkeiten gibt. In der Siedlung Hasseldelle wohnen viele ältere und hilfebedürftige Menschen, die ihre alltäglichen Besorgungen kaum bewältigen können. Daher wurde über beroma ein Bringservice eingerichtet, so dass alle Nachbarn bei beroma einkaufen können.

Der Laden als Begegnungsstätte ist nicht zufällig, sondern gewollt. Die kleine Cafeteria verführt dazu, sich mit den Nachbarn zu unterhalten und somit für eine bessere Kommunikation innerhalb der Siedlung zu sorgen. Kleinere kulturelle Veranstaltungen tun das Übrige.

beroma in der Hasseldelle

Foto: Daniela Tobias